Kategorien
Elektrik Haussteuerung

KNX und die mehrkosten

Wie ich in meinen vorhergehenden Beiträgen schon geschrieben habe dachte ich am Anfang auch das KNX die Kosten der Elektrik ins unermessliche steigern. Besonders da die Aussagen von einigen Elektrikern was den mehraufwand der Installtion und die Investitionen in die ‚Technik‘ mit Preisen von > 20.000 Euro bezifferte.

Aufgrund dieser Aussagen habe ich, in Ermangelung des nötigen Kleingeldes, gedacht ich mache das ganze erst mal klassisch und bereite KNX nur vor.

Nun was die Aussagen der Elektriker von damals angeht kann ich aus heutiger Sicht sagen das die entweder keine Erfahrung mit KNX haben oder Dollarzeichen in den Augen hatten und dachten man kann da ordentlich bei verdienen.

Was nun die mehrkosten anbetrifft sehe ich das so, ich kann wenn ich will auch 100.000 Eure in KNX investieren das ist gar kein Problem. Aber das trifft auf alles zu ich kann auch in eine Küche 100.000 Euro stecken oder in ein Badezimmer. Aber wenn ich eine KNX Installation mit einer klassischen Elektroinstallatikon vergleiche dann gilt da das gleiche wie bei einer Küche oder einem Bad. Ich darf nicht Äpfel und Birnen vergleichen. Eine normale An/Aus Schaltung kostet in einer herkömmlichen Installtion je nach Schalterprogramm ca 15-20 Euro in KNX Installation ca. 30 Euro. Das hört sich jetzt erst mal dramatisch an sobald ich aber, und das ist heute vielfach Standard, eine Fußbodenheizung und Elektrische Rollos habe schaut das Thema schon wieder ganz anders aus.

Hier ein Beispiel, Grundlage ein Zimmer mit 5 Rollos, 2 Lampen, Fussbodenheizung (das entspricht dem Raum den ich aktuelle nutze)

Herkömmlich
1 x Temperaturregler für die FB-Heizung (EP 55€)
1 x Abdeckung (EP 8€)
5 x Schalter Rollos (EP 12€)
5 x Abdeckung (EP 6€)
2 x Schalter Licht (EP 5€)
2 x Abdeckung (EP 2€)
1 Rahmen 5 fach und 1 Rahmen 3 fach (EP 11€ / 7€)
In Summe macht das 195€.

Von der Optik bei so einer Schalterbatterie an der Wand will ich mal gar nicht reden. Hinzu kommt das man bei der Installation der Leitungen deutlich mehr auf wand treiben muss als bei EIB. Was die Stunde Elektriker kostet der da die Kabel zieht darf sich jeder selber ausrechnen. Ich berücksichte das hier mal nicht weil ich es selber mache …..

So nun das ganze als KNX Lösung

man nehme einen MDT Glastaster 8 Fach mit RaumTemperaturRegler (EP 125€)
einen MDT universal Aktor 16Fach (EP 250€ = 16€ je Kanal)

10 Kanäle für die Rollos,
2 Kanäle fürs Licht
1 Kanal für die Heizung
kosten 208€

Macht zusammen rund 333 €. In die Schalterdose wird einfach nur ein KNX Kabel gelegt. Der Rest verschwindet in der Verteilung.

Na und optisch schaut das ganze dann so aus

DSC_4394

Mehrkosten für das Zimmer rund 140€. Bei einem normalen Einfamilienhaus mit sagen wir mal 10 Zimmern kommen da rund 1500€ raus.

Was ich hier auch nicht nicht berücksichtigt habe ist der, bereits in dieser Ausbaustufe, hinzugekommene Luxus. Ich habe gegenüber der klassischen Installation bereits die Möglichkeit Szenen zu schalten (heisst z.B. ein Knopf macht die Rollos zu und schaltet das Licht an). Kann unterschiedliche Aktionen kombinieren. Z.B. Nachts die Temperatur absenken usw. Das ist alles bereits in dieser Lösung möglich. Wenn ich das klassisch machen will gehen auch hier die Kosten nochmal hoch !!!!

Der Taster hat noch weitere nette Spielerreihen. Er hat eine umlaufende Orientierungsbeleuchtung die Tag/Nacht spzifisch ein Ausschaltbar und helligkeitsgeregelt ist. Die Tasten sind Beleuchtbar und können abhängig vom Schaltzustand rot oder weiss leuchten oder blinken. Ich habs bei mir so gemacht das Zeitgesteuerte Aktionen (z.B. Treppenhauslicht) rot Blinken. Dauerhaftes an ist Rot aus ist weiss. So sieht man auf den ersten Blick was ist an und was muss ich ausschalten bzw was schaltet sich selber aus.

Es kommen dann natürlich noch mehrkosten da man einen größeren Verteiler braucht, knx eine Spannungsversorgung braucht (rund 250€) und evtl mal ein paar mehr Leitungen um später noch flexibler zu sein (das würd ich aber auch bei einer klassischen Installation machen). Ich habe alle Steckdosen bei mir Sternförmig in die Unterverteilung gelegt. So kann ich später einfach Steckdosen schalten wenn ich das möchte.

Ich habe auch alle Leitungen die Verlegt wurden in 5x 1,5mm² bzw 5x 2,5mm² verlegt so hat man immer Reserve in der Wand und die mehrkosten für ein 5 Adriges gegenüber einem 3 adrigen Kabel gehen bei den Baukosten unter (das hat aber nix mit KNX zu tun !!!).

So als kleiner Tip für die Weihnachtszeit, auch zu meinen Rollos liegen 5 Adrige Leitungen. Ich habe also in die Dose neben dem Rollokasten in dem der Rollmotor angeklemmt wurde gleich eine Steckdose eingebaut und diese mit der 5. Leitung verbunden. So kann man für die Weihnachtsbeleuchtung im Fenster gleich da reinstecken.

Ich behaupte mal alles in allem und mit vielleicht noch dem einen oder anderen Gimmick (Dimmer z.B.) liege ich bei einem Einfamilienhaus mit deutlich unter 5.000€ mehrkosten.

Wo die von mir gefragten Elektriker die mehrkosten von 20-30 tausend Euro hernehmen ist mir ein echtes Rätsel. Insbesondere da der Arbeitsaufwand bei der Installation deutlich nach unten geht. Und teuer ist ja heutzutage die Arbeitszeit und nicht mehr so das Material.

Und wer Zeit hat kann da immer mal wieder das eine oder andere Sonderangebot nutzen. Das schöne bei KNX ist ja das es ein herstellerübergreifender Standard ist und man Problemlos alle miteinander mischen kann. Ich habe aktuell Dimmer von Ling&Janke und von Merten, Bewegungsmelder von Gira, Merten und Schneider, Rolloaktoren von BMS und JME und Schalter Von B&J, Enertex, MDT und Gira im Einsatz.

Ausserdem steuere ich mittlerweile mit einem Raspi mit Busware-TPUART (zusammen ca. 100€) und Fhem das ganze auch noch von meinem Tablet / PC / Handy. Dazu später mehr.

Meine Resumee bisher, wer heute nicht KNX einbaut wird später teuer mit Nachrüstlösungen für den doppelten Preis bestraft. Und ‚Homeautomation‘ ist ja mittlerweile schwer im kommen …..

3 Antworten auf „KNX und die mehrkosten“

Naja, die Elektriker berechnen Dir auf jeden Fall noch ordentlich viel Programmier-Aufwand. Außerdem enthalten viele Angebote erst mal äußerst großzügige Apotheken-Preise für die teuren Gira-Elemente (eine Wetterstation für 700 Euro gefällig? Oder der Gira-Homeserver für 2.000 Euro? Kein Problem!)
Und die ETS mitsamt Schulungen kostet ja auch Geld.
Die MDT-Glastaster muss ich mir unbedingt mal anschauen, die reizen mich auch.

Ich hab‘ übrigens für meine Steuerung ’nen Raspi in ein Hutschienen-Gehäuse von Pollin gepackt und da ein 3-Euro-Display (aus China) eingebaut – schaut extrem edel aus. Bei Gelegenheit werde ich da auch mal drüber bloggen…

Hallo Klaus,

ETS in der Pro Version bei Sammelbestellung 500€. Hab jetzt das update auf die 5er für 275gekauft….

Gira ist Elektrikers Liebling. Die nehmen einem alles ab 🙂

Ich persönlich tendiere eher zu MDT. Da kostet die Wetterstation unter 300 Euro 🙂 Ansonsten kann man ne Menge geld sparen wenn man sich Individuell das raussucht was man haben will und nicht alles was einem der Eli versucht aufzuschwatzen.

Ich hab den Raspi auch in einem Hutschienengehäuse in der Verteilung drin. Aktuell bin ich in China, wenn ich wieder daheim bin werde ich mal ein Bild einstellen. Das Display würde mich mal interessieren. Lass doch mal ein Bild rüber wachsen.

Kann dem nur zustimmen. Wir haben auch auf MDT gesetzt. Die Mehrkosten liegen im unteren 4-stelligen Bereich. Kann halt das, was eine normale Installation auch könnte. Nur kann ich ’s jetzt Stück für Stück erweitern.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.